Soloessern auf der Spur
von Julia Scherzl und Erik A. Leonavicius
Manche denken sich nichts dabei, andere tun es ganz bewusst, die große Mehrheit aber hasst es, alleine im Restaurant oder in einer Kantine zu essen. Über ein Drittel der Deutschen sind Soloesser. In Amerika sind es doppelt so viele. Tendenz steigend. Als Spitze der kulinarischen Einsamkeit gelten japanische Nudel-Restaurants, wo die Gäste in Solo-Kabinen speisen. Auch die hiesige Gastronomie reagiert mittlerweile auf den neuen Gästetyp: mit Gemeinschaftstischen oder WLAN, was nicht wenige Solo-Gäste zwanghaft und phantasielos finden. Julia Scherzl hat nun Neuland betreten und erstmals den Versuch unternommen, dem Soloesser in drei verschiedenen Esskulturen auf den Grund zu gehen: in Japan (hoch individualisiert), in Schweden (kommunitaristisch) und in Deutschland (eine Mischform).
Soloesser spielen eine immer wichtigere Rolle in gastronomischen Betrieben. Julia Scherzl untersuchte dieses Phänomen mit Hilfe von kulinarischen Soloesser-Happenings an ihrer Hochschule. (Foto: Julia Scherzl).